Wien (OTS) - Zehn Frauen haben im März 2021 den österreichischen Zweig der 1915 gegründeten „Women’s League for Peace and Freedom“ wiederbegründet, den es seit 1934 in Österreich nicht mehr gab. Mit einem großen Festakt wurde dies am 9. Juli im Wr. Musikverein, u.a. mit Marlene Streeruwitz, Maria Rösslhumer, Stefanie Dvorak und verschiedenen Politikerinnen gefeiert.
Die Beendigung von bewaffneten Konflikten und die Herstellung von nachhaltigem Frieden sind zentrale Ziele von WILPF Dafür notwendig sind u.a. Geschlechtergleichstellung, Demokratie, wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit, Klimagerechtigkeit sowie Menschenrechte für alle inkl. für geflüchtete Menschen. Ein Schwerpunkt des Kongresses war den Rechten geflüchteter Frauen gewidmet. WILPF Austria fordert die Regierung dazu auf, Frauen* & Mädchen* immer effektiv vor Gewalt zu schützen und geschlechtsspezifische Asylgründe anzuerkennen. Das Recht, nicht aufgrund von sexueller Orientierung/ Geschlechtsidentität diskriminiert zu werden, wurde bereits in den Menschenrechten verankert - doch wir sehen bestürzende Rückschritte in einigen Ländern.
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WILPF Deutschland und WILPF Schweiz waren die «Hebammen» für die Gründung von WILPF Austria und wir sind sehr glücklich gewesen, dabei sein zu dürfen.
Beitrag WILPF Schweiz an der Gründungsfeier WILPF Austria 9. Juli 2021 von Helena Nyberg
Die Gründung der WILPF Österreich stellt einen wichtigen Meilenstein in der 100-jährigen Geschichte der feministischen Friedensarbeit der WILPF in diesem Land dar.
Im Juli 1921 versammelten sich Mitglieder von 25 WILPF-Sektionen aus aller Welt in Wien zum dritten internationalen Kongress unter der Leitung von Jane Addams, der Gründungspräsidentin von WILPF.
Der Kongress führte zu einer Reihe von Resolutionen, die unter anderem den Völkerbund (später durch die Vereinten Nationen ersetzt) aufforderten, sich direkt mit der Situation im Nahen Osten zu befassen. Die Resolutionen enthielten auch ein "Manifest zur Abrüstung", in dem die Delegierten auf die gestiegenen Militärausgaben nach dem Ersten Weltkrieg eingingen und erklärten, dass "die allgemeine vollständige Abrüstung die einzige Garantie für den Weltfrieden ist".
Diese und viele andere Entschliessungen des Kongresses von 1921 sind auch heute noch aktuell und erinnern uns daran, dass die feministische Friedensbewegung zwar einen langen Weg zurückgelegt hat, viele Probleme aber nach wie vor bestehen - und dass wir uns auch weiterhin dafür einsetzen sollten.
Der Kongress von 1921 wurde von einer Gruppe österreichischer Feministinnen organisiert, zu denen auch Yella Hertzka gehörte - eine bedeutende österreichische Frauenrechtsaktivistin, die sich besonders für den Aufbau, die Ausweitung und die Aufrechterhaltung einer transnationalen Bewegung für feministischen Frieden einsetzte. Hertzka setzte sich besonders für die Internationalisierung der WILPF ein und half bei der Gründung von WILPF-Sektionen in der Ukraine und in Serbien. Darüber hinaus trug sie wesentlich dazu bei, dass bisher nicht vertretene europäische und aussereuropäische Sektionen am Kongress teilnehmen konnten.